Benefizlesung für Balkanroute in Brüssel

Benefizlesung 2 (c) Lisa MitterbauerIm ehemaligen, festlichen Ballsaal der Europäischen Schule IV fand am 20.10. auf Einladung von Europa-Abgeordneten Joe Weidenholzer eine ganz besondere Lesung des österreichischen Autors und »Erzählesängers« Mario Lackner statt. Mit Unterstützung der Österreichischen Botschaft, der Schule samt einiger ihrer engagierten SchülerInnen konnte eine Atmosphäre geschaffen werden, in der der Autor das Publikum in die faszinierenden Welten der Asta-Romantrilogie entführen konnte.

Asta ist am Beginn des Dreiteilers ein 13-jähriges Mädchen, das wegen einer beruflichen Veränderung seines Vaters nach Russland auswandern muss. Als Asta an einem klirrend kalten Novembermorgen am Weg ins Büro ihres Vaters in einem mysteriösen Schneesturm ohnmächtig wird, erlangt sie Wochen später in der Datscha von Väterchen Frost wieder das Bewusstsein.

Was sich auf den ersten Blick wie ein Märchen für Jugendliche und Erwachsene liest, entwickelt sich im Laufe der Trilogie zu einem kapitalismuskritischen Roman, der die LeserIn mit der globalen Vertrauenskrise konfrontiert, die Lackner versucht mit seiner Zeitdrachen-Metapher fassbarer zu machen.

Am Ende des Abends war die Freude groß, dass aufgrund der Spenden der Gäste der Benefizlesung 400 Euro an die Flüchtlingshilfsorganisation Legis überwiesen werden können, die Joe Weidenholzer noch mehr als verdoppelte, sodass dieser Tage in Skopje 900 Essenspakete* zusätzlich für flüchtende Menschen auf der Balkanroute geschnürt werden können.

50 % von Mario Lackners Reinerlös aus allen anderen Lesungen und Asta-Trilogie-Buchverkäufen gehen außerdem ebenso an karitative Zwecke. Heuer je zur Hälfte an Legis und das Österreichische Jugendrotkreuz. Seine nächsten öffentlichen Auftritte sind auf Lackners Facebook-Seite aufgelistet, auf die auch Nicht-Facebook-NutzerInnen zugreifen können, darunter u.a. die Präsentation seines neuen Buches »Friede, Freude, Quotenbringer #60JahreSongcontest« am 14.11.2015 im Rahmen des ausverkauften ESC-Fanclubtreffens in Köln.

(* Wer selbst noch ein paar Pakete drauflegen möchte, hier alle dafür notwendingen Geldtransfer-Informationen: Organisation: Zdruzhenie na gragani LEGIS Skopje / Adresse: Ul. Cvetan Dimov Br. 4/1-5, Skopje, Makedonija / IBAN: MK07210722000027421 / BIC: TUTNMK22 / Bank: NLB Tutunska Banka a.d. Skopje)

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Pressespiegel zum Abstimmungsskandal

200 Millionen Euro jährliche Kosten für den Steuerzahler und ein CO2-Ausstoß von über 19.000 Tonnen sind die Folge der monatlichen Reiserei zwischen Brüssel und Straßburg.  Ein Großteil der Arbeit des Europäischen Parlaments geschieht in Brüssel, dennoch tagt es einmal im Monat für vier Tage in Straßburg. Doch das soll sich ändern! Mit großer Mehrheit hat sich das EU-Parlament für einen Sitz ausgesprochen – die FPÖ Abgeordneten stimmten als einzige Österreicher gegen eine neue Regelung.
Pressemeldungen im Überblick

FPÖ stimmt gegen die Zusammenlegung der Parlamentssitze

Ein Großteil der Arbeit des Europäischen Parlaments geschieht in Brüssel, dennoch tagt es einmal im Monat für vier Tage in Straßburg. Der logistische Aufwand ist enorm. 200 Millionen Euro jährliche Kosten für den Steuerzahler und ein CO2 Ausstoß von über 19.000 Tonnen sind die Folge. Ein Umstand, den die Mehrheit der Parlamentarier abschaffen will. Auch die FPÖ-EU-Abgeordneten Mölzer und Obermayr geben sich vor den österreichischen Medien kämpferisch und fordern eine Zusammenlegung der Arbeitsorte. Im EU-Parlament stimmen sie dann plötzlich dagegen, wie das offizielle Protokoll der Sitzung beweist.
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Eine genauere Analyse der Abstimmung offenbart weshalb die FPÖ-Abgeordneten vermutlich gegen eine Zusammenlegung stimmten. Neben den FPÖ-EU-Abgeordneten stimmten auch Mitglieder der rechts-populistischen Parteien von Geert Wilders (Partei für die Freiheit) und Marine Le Pen (Nationale Front) gegen die Zusammenlegung. Genau die Parteien mit denen sich die FPÖ bei einem „inoffiziellen“ Treffen, das als Startschuss einer rechten EU-Allianz gehandelt wurde, letzte Woche in Wien getroffen hat. Keineswegs ein Zufall, sondern vorauseilende „Hörigkeit“ gegenüber der Fraktion, glaubt der SPÖ-EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer, der das Abstimmungsverhalten aufgedeckt hat.
FPÖ Stimmt gegen einen Sitz des EU-Parlaments
Ernsthaftes Interesse den französischen Parlaments-Sitz in Straßburg trotz der hohen Kosten zu erhalten, hat von diesen drei Parteien nur Marine Le Pen´s Front National. Warum sich die Abgeordneten Mölzer und Obermayr so leicht für ein rein französisches Anliegen instrumentalisieren ließen, obwohl sie sich in Österreich offen dagegen aussprechen, ist nicht ganz klar. Nach diesen Enthüllungen scheint es aber sehr wahrscheinlich, dass bei dem Treffen in Wien vereinbart wurde, dass Le Pen Fraktionschefin der neuen rechten Allianz werden soll. Für den EU-Abgeordneten Josef Weidenholzer steht jedenfalls fest: „Die FPÖ hat ihre Prinzipien für ein bisschen mehr Macht in der EU verraten. Ein Bild an das man sich in Zukunft gewöhnen muss, wenn die rechte Allianz erst steht“.
Timeline:
15.11.2013: Treffen der Rechtspopulistischen Parteien in Wien
19.11.2013: Obermayr begrüßt die Initiative für einen einzigen Sitz des Europäischen Parlaments
20.11.2013: FPÖ-Abgeordneten Mölzer und Obermayr stimmen gemeinsam mit Marine Le Pen gegen die Zusammenlegung der Parlamentssitze
21.11.2013: Das Wahlverhalten wird im Zuge einer Aufnahme für den ORF (Inside Brüssel) aufgedeckt.
Fakten und Kosten zur Aufrechterhaltung der verschiedenen Arbeitsorte:
Die Kosten für die Aufrechterhaltung mehrerer Sitze beträgt zwischen 156 und 204 Millionen Euro, also rund 10% des gesamten Budgets des Parlaments. Dividiert durch die 12 Sitzungen im Jahr sind das rund 15 Millionen Euro pro Sitzung. Es müssen über 3000 Menschen pendeln. Hohe Kosten und Umweltschädigung durch CO2 Ausstoß sind die Folgen. CO2 Emissionen zwischen 11000 und 19000 Tonnen werden durch dieses Pendeln erzeugt. 78% aller Dienstreisen der Abgeordneten entstehen zwischen den verschiedenen Arbeitsorten. Büros in Straßburg sind 89% der Zeit ungenutzt, werden aber beheizt und benötigen Personal.
Zeiten haben sich geändert
Das Europäische Parlament hatte ursprünglich nur 78 Abgeordnete und nur eine beratende Funktion – heute ist es Gesetzgeber und hat in etwas 10 mal  so viele Abgeordnete: 766. Das Arbeitsausmaß ist deutlich gestiegen – von 165 Gesetzgebungsverfahren im Zeitraum 1993–1999 auf 454 im Zeitraum 2004–2009. Der Rat konzentriert seine Arbeit nun in Brüssel (vormals rotierend) – Gleichzeitig wollen die Mitgliedsstaaten (hauptsächlich Frankreich) das dem Europäischen Parlament verwehren. Große Mehrheit der Abgeordneten möchte einen einzigen Sitz. Eine BürgerInnen-Initiative hat 1 Million Unterschriften für die Zusammenlegung gesammelt – eine Aufrechterhaltung ist ein negatives Symbol für Verschwendung bei den BürgerInnen – insbesondere auch in Anbetracht der Finanzkrise. Damit stellt es einen Image-Schaden für die gesamte Union dar. Eine Änderung des Sitzes bedarf aber einer Änderung des Vertrages der Zustimmung der Mitgliedsstaaten (Artikel 341 im Vertrag über die Arbeitsweise der EU).

Hier kann das originale Protokoll sowie der Bericht des Europäischen Parlaments nachgelesen werden: