Alles ist neu am Flughafen von Bangalore, der südindischen IT-Hochburg. Wo noch vor zwei Jahren perfektes Chaos den Ablauf bestimmte, herrscht jetzt Übersichtlichkeit. Das ist nicht nur auf die großzügige Architektur des neuen Gebäudes zurückzuführen: Veränderung liegt in der Luft.
In der Cafeteria werden zur nachmitternächtlich – frühmorgendlichen Stunde Sandwiches und westliche Softdrinks präferiert. Indische Geschäftsreisende beiderlei Geschlechts warten auf ihre Morgenflüge, nach Mumbai, Dehli,Chennai oder Kolkata.
Wäre deren Teint nicht so verräterisch dann würde man sich beinahe au irgendeinem westeuropäischen Flughafen wähnen. Dieselbe Markenkleidung, dieselben Gadgets wie i-phone und Macbook, die gleiche oberflächlich zur Schau gestellte coolness, die die in die der Luft liegende Hektik gekonnt zügelt. Den einzigen Unterschied macht das niedrigere Durchschnittsalter aus.
Eine neue, den Gesetzen des Marktes unterworfene Elite macht sich jeden Morgen auf den Weg, um Indien unwiderruflich zu verändern und es in eine globale Wirtschaftsmacht zu verwandeln. Noch sind des wenige und das Straßenbild abseits der Flughäfen entspricht noch den hergebrachten Klischees. Wahrscheinlich wird sich das schnell ändern. Der indische Mittelstand, eine kaufkräftige und kaufwütige Schicht macht mittlerweile mehr als 250 Millionen aus.
Wie heißt es bei Altmeister Marx: “Das Sein bestimmt das Bewusstsein”.
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