70 Jahre Volkshilfe Wien – das ist schon was. 70 Jahre sind eine lange Zeit – schon fast ein Menschenleben. Und: Volkshilfe und Wien, das ist etwas ganz Besonderes. Gerade in einer Zeit, wo die sozialen Probleme zunehmen. 70 Jahre Wiener Volkshilfe, das ist die Geschichte gelebter Solidarität. Helfen, sich um Schwächere kümmern das sind selbstverständliche Eigenschaften. In der langen Geschichte der Sozialdemokratie waren sie immer präsent. Allen sollte es besser gehen, fair und gerecht sollte das Leben sein und wenn die gesetzlichen Leistungen einmal nicht mehr reichten, dann sollte jemand da sein, der einen auffängt. Ja, es ist wichtig darauf hinzuweisen: der Sozialstaat und die freie Wohlfahrt sind gleichursprünglich. In Wien ist das deutlich zu sehen. Als die Wiener Sozialdemokratie vor nunmehr beinahe hundert Jahren zur stärksten Kraft im Rathaus wurde und aus Wien eine weltweit bewunderte soziale Musterstadt machte, da fanden sich auch Frauen und Männer zusammen, die konkret helfen wollten. Der Name war Programm: „Societas“ und nicht etwa „Caritas“. Man wollte klar zum Ausdruck bringen, was man nicht wollte: Solidarität statt Barmherzigkeit und Rechtsanspruch statt Mildtätigkeit. Und selbstverständlich wollte man da sein, wenn das soziale Netz aus irgendeinem Grund nicht funktionierte. Es gab genug zu tun, weil der Sozialstaat erst im Aufbau war. Es ging freilich nicht nur um ergänzende Hilfen mit Lebensmitteln, Kleidung oder um die Möglichkeit die notleidenden Kinder während der Ferien zu Genossen ins Ausland zu schicken. Vielmehr wurde es bald notwendig die sozialdemokratische Idee, dass Menschen einen Rechtsanspruch auf soziale Absicherung haben, gegen die Angriffe der damaligen Bürgerlichen zu verteidigen, die immer lauter von sozialen Lasten zu reden begannen.
Diese „rohe Bürgerlichkeit“ stand am Beginn der Zerstörung der demokratischen Institutionen in den 1930er Jahren und führte geradewegs in die Katastrophe. Nunmehr ging es darum, den politisch Verfolgten und Inhaftierten zu helfen. Solche Hilfe ist dann am effizientesten, wenn sie im Stillen passiert. Das ist einer der Gründe, warum wir so wenig über das Wirken von Josef „Beppo“ Afritsch, dem ersten Präsidenten der Wiener Volkshilfe, in diesen Jahren wissen. Ende der 1970er-Jahre traf ich in Birmingham eine ältere Dame aus dem Umkreis einer britischen Unternehmerfamilie. Small Talk. Noch wusste ich nicht, dass die Volkshilfe einmal für mein Leben sehr wichtig werden würde. Ich war verwundert, weshalb diese bürgerliche Dame so viel über das Rote Wien und den Februar 1934 wusste. Sie erzählte mir von den Bemühungen der britischen Quäker den vom Ständestaat Verfolgten zu helfen und dass dabei ein Mann in Wien besonders wichtig gewesen wäre, der später sogar österreichischer Innenminister gewesen sei. Ein feiner und mutiger Mensch sei er gewesen, Gärtner von Beruf. Der Mann, von dem sie sprach, war Josef Afritsch. Er war es, der nach 1945 die Fäden bei der Gründung der österreichischen Volkshilfe ziehen sollte. Afritsch war ein Mensch, der sich nicht in den Vordergrund drängen musste, er war ein Teamplayer und ein Mann der Prinzipien, der das Leben liebte. So wie der von Schweden aus ebenfalls bei der Gründung der Volkshilfe aktive Bruno Kreisky war er Mitglied der Revolutionären Sozialisten, Internationalist durch und durch. Der Einfluss der Immigration in der Gründungsphase der österreichischen Volkshilfe ist unübersehbar. Vor allem aus der Schweiz, aus Schweden, Dänemark und Norwegen wurden beträchtliche Mittel zur Verfügung gestellt. Getrieben vom Wunsch, dass das Rote Wien, das so vielen Vorbild und Ansporn gewesen war, wiedererstehen sollte. Norwegen, obwohl es unter der Nazibesatzung stark gelitten hatte, war besonders großzügig. Und die Norsk Folkehjelp war denn auch unser Vorbild und Namensgeber.
Das alles sollten wir nicht vergessen. Vor allem dann, wenn es am Stammtisch wieder einmal gegen „die Ausländer“ geht. Ja damals, als es uns wirklich schlecht ging, waren es „die Ausländer“, die zur Stelle waren. Und sie hätten durchaus Gründe gehabt, sich an uns zu rächen. Josef Afritsch drückte es prägnant aus, worum es gehen muss, wenn die Menschen neu anfangen wollen: „Lasst uns den Hass begraben.“, sagte er bei der Eröffnung der internationalen Kulturstätte Hörndlwald 1951. Da war ich ein Jahr alt. Und wie die meisten meiner Generation bin ich mit diesem Grundsatz aufgewachsen und alt geworden. Lange Zeit war das alles unbestritten: Toleranz, Weltoffenheit und Menschenrechte. Für die Volkshilfe war das immer klar. Wir sind gut gefahren damit, uns daran zu halten. 70 Jahre lang.
Erfolgsgeschichte „Dobro dosli!“
Die Wiener Volkshilfe hat ganz entscheidend dazu beigetragen, dass Wien wieder zur sozialen Musterstadt werden konnte. Sie hat Großes geleistet und es gab leider auch dunkle Seiten. Ich bin dankbar, dass das jetzt aufgearbeitet wird. Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Geschichte der Wiener Volkshilfe ist eine Erfolgsgeschichte. Ihr seid, so wie es Gründungsauftrag war den Menschen immer zur Seite gestanden, habt in Notfällen spontan geholfen und hartnäckig gegen die Einsamkeit des Alters gehalten. Wenn gleichsam im Zehnjahresrythmus die Menschen in unserer Nachbarschaft Opfer politischer Willkür wurden, wie 1956 in Ungarn, 1968 in der Tschechoslowakei, 1981 in Polen oder in den 1990er-Jahren, als nationalistischer Wahn Jugoslawien zerstörte, immer dann, wenn sie aus ihrer Heimat fliehen mussten, war die Volkshilfe da. Ganz selbstverständlich: als Quartiergeber, als Vermittler oder als Integrationsinstanz. Ich erinnere mich noch gut daran, dass die Wiener Volkshilfe ihre Arbeit für die Bosnien-Flüchtlinge unter das Motto „Dobro dosli!“- auf Deutsch „Seid willkommen!“ stellte. Es wurde ein großartiger Erfolg. Viele der damaligen Flüchtlinge sind heute begeisterte Wienerinnen und Wiener.
Die Wiener Volkshilfe hat bewiesen, dass es das berühmte Goldene Wiener Herz wirklich gibt. Wie bei vielen anderen Aktivitäten, bei den mobilen Diensten oder im Bereich der stationären Altenbetreuung im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wien. Oder im Bereich der Obdachlosenarbeit, wo ihr innovative Pionierarbeit geleistet habt. Auch die experimentelle Arbeitsmarktpolitik mit ihrem in ganz Europa bekannten Musterbetrieb „Wien Work“ ist von diesem Geist des Zupackens und der Wertschätzung für jene, denen es das Leben nicht leicht gemacht hat geprägt. Natürlich geschah das alles immer in Zusammenarbeit mit anderen – mit öffentlichen Einrichtungen und gemeinwohlorientierten Trägern. Dazu zählte auch immer wieder die Bundesvolkshilfe. Insofern fühle ich mich auch ein bisschen als Teil der Wiener Volkshilfe. Dabei war das gar nicht so selbstverständlich für einen oberösterreichischen Mostschädel wie mich. Ich bin in die Funktion eines Volkshilfepräsidenten eher hineingestolpert. Das hing mit den unerfreulichen Vorfällen, mit denen die Volkshilfe zu Beginn der 1990er- Jahre konfrontiert war zusammen. Ich werde darauf heute nicht eingehen, nicht zuletzt, weil die ganzen Dinge viel komplexer waren, als viele meinen. In jede Richtung. Aber es war eine untragbare Situation. Ich gehörte als junger ungeduldiger Funktionär zu den Kritikern der Entwicklung. Wahrscheinlich habe ich den Mund zu weit aufgemacht. Ehe ich mich versehen konnte, wurde ich dazu gedrängt die Position des Präsidenten zu übernehmen: „Dann mach es halt besser, wenn du schon so gscheit bist.“ Einzig die Wiener Volkshilfe war skeptisch gegen mich und machte ihre Zustimmung von einer Aussprache mit mir abhängig. Karli Svoboda war der Vermittler. Ich erinnere mich noch gut, etwas spannungsgeladen war das alles und dann die Begrüßung: Wir freuen uns, dass der Genosse „Joschi Weidinger“ – Oh nein. Erstens war ich nicht der Joschi, sondern der Joe und dann der Vergleich mit dem Joschi Weidinger, dem einzigen bedeutenden Boxer, den Wien je hervorgebracht hat. Ich hatte auf jeden Fall die Lacher gegen mich. Wien und der Boxsport das ist ja nicht gerade eine Win-win-Situation. Vor allem ist das Boxen auch nicht der Stil, sich in dieser Stadt durchzusetzen. Es ist ja bezeichnend, dass der Ruhm eines Hansi Orsolics von seinem Song „Mei potschertes Leben“ herrührt und nicht von seinen Boxkünsten.
Wenn man in Wien etwas durchsetzen will, dann geht das nicht mit Gewalt und nicht mit einem Schlag. Wien ist nicht Chicago. In Wien geht es eleganter ab und ein bisserl pomaliger und auch etwas fintenreicher. Meine oberösterreichischen Freunde hatten mich damals gewarnt: „Tu dir das nicht an, da kannst du nur ausrutschen auf diesem glatten Wiener Parkett“. Ich habe es fast ein Vierteljahrhundert ausgehalten, sogar ein bisschen was weitergebracht, einige Male bin ich wohl auch ausgerutscht. Ich habe diese Stadt lieben gelernt. Nicht, weil sie meine Hauptstadt ist. Was heißt das schon Hauptstadt. Jedes Land muss eine Hauptstadt haben. Wien ist viel mehr für mich. Und das hängt vor allem mit den Menschen zusammen, denen ich hier begegnen durfte. Wenn man 20 Jahre mindestens einmal die Woche nach Wien pendelt, dann kriegt man einiges mit. Ich bin immer gerne nach Wien gefahren und einige Male habe ich auch den letzten Zug nach Linz verpasst. Mein Wien ist das Wien der Außenbezirke, das normale Wien, wenn man das so sagen darf – das Wien der überraschenden Momente. Ein solcher Moment war für mich ein Nachmittag mit Franziska Fast beim Heurigen in der Speckbachergasse 14 in Ottakring. An jenem Ort, der den Wiener Universalkünstler und Freund der Volkshilfe Karl Hodina, zu seinem „Herrgott aus Sta“ inspiriert hatte. Franziska Fast kannte ich schon lange. Schon vor meiner Volkshilfezeit hatte ich mit ihr an der Linzer Uni – da war sie eine der vier Staatssekretärinnen, die Bruno Kreisky in die Regierung berufen hatte – eine Tagung mit Fabriksarbeiterinnen veranstaltet. Hin und wieder hatte ich sie auch singen gehört. Aber an diesem Nachmittag da ließ sie uns alle tief in die Seele der Volkshilfe, in die Seele der Wiener Sozialdemokratie blicken. Ein Ministerialrat begleitete sie mit der Gitarre und sie bot alles dar, was ihr gerade im Sinn stand, erzählte von Bruno Kreisky und was man nicht alles zum Guten verändern könnte und müsste. Humorvoll und kämpferisch und doch mit einem Anflug von Melancholie. Franziska Fast, das ist Wien – und nicht Joschi Weidinger und sein wehleidiger Hansi Orsolics Verschnitt. Wir alle müssen dankbar sein, dass es sie gegeben hat. Vor allem müssen wir ihr dankbar sein, was sie für und mit uns getan hat. Körperlich nicht gerade von überragender Statur war sie eine der größten österreichischen Sozialdemokratinnen der Nachkriegszeit. Sie war ein Glücksfall für die Volkshilfe. Ich denke auch gerne an die Begegnungen mit Landtagspräsident Hansi Hatzl. Wenn wir wichtige persönliche Dinge zu besprechen hatten, dann trafen wir uns in Simmering und wenn wir gar nicht weiterwussten, dann überlegten wir, was die Franzi wohl gesagt hätte. Doch ich soll nicht ins Schwelgen geraten, auch wenn es der Anlass erlauben würde.
Die Gefahr der Wiederholung
Die Zeiten sind ernst, sehr ernst sogar. Zumindest fühlen das die meisten Menschen heute so. Angst hat sich breitgemacht und lässt viele wider jede Vernunft handeln. Die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, die Angst um das Ersparte, die Angst um die eigene Identität und die Angst um die Zukunft der Kinder. Wir haben das Gefühl auf schwankendem Boden zu stehen. Schwindlig könnte einem werden. Ohnmachtsgefühle machen sich breit. In dieses Vakuum stoßen die autoritären Verführer. Sie haben nichts anderes als die eigene Macht im Kopf. Sie brauchen diese Unsicherheit. Deshalb reden sie unentwegt auf uns ein, verzerren, lügen und beleidigen. Sie wollen, dass wir den Boden unter den Füßen verlieren. Fake-News und Hassrede haben sich in den sozialen Medien breitgemacht. So rau war der Ton noch nie. Scheinlösungen werden populär und eine Politik des „So tun, als ob“ ersetzt zunehmend kluges, vorausblickendes Handeln, das eigentlich notwendig wäre. Sachorientierte Politiker werden als langweilig denunziert. Es zählt die Inszenierung und das Oberflächliche. Die Parteien sind dabei sich auseinander zu schimpfen, wie das unlängst Holocaust-Zeitzeuge Rudi Gelbard so treffend formulierte. Zumindest gilt das für die österreichische Politik. Aber auch auf europäischer Ebene stehen die Zeichen nicht gut. Brexit, Ungarn, Polen, der nicht vorhandene Wille zu einer europäischen Migrationspolitik das alles schwächt Europa. Gerade in Zeiten eines Donald Trump. Ich habe diesen negativen Ton nicht angeschlagen, weil ich etwa ein Pessimist bin. Ich sage das in Kenntnis der historischen Parallelen. Auf der einen Seite haben wir die nationalistischen Vereinfacher, denen keine Übertreibung zu groß und die vor allem vom möglichen Schaden, den sie anrichten könnten unbeeindruckt sind. Auf der anderen Seite die bürgerlichen Schnösel, der Generation der Erben entstammend, denen alles Soziale ein Dorn im Auge ist, weil es ihre eigene Ellbogenfreiheit einengt. Am liebsten hat man sein Spielzeug allein. Diese rohe Bürgerlichkeit ist ebenso gefährlich wie das aggressive Herrenmenschentum. Ja, liebe Freunde, so ähnlich ist es schon einmal zugegangen. Die Geschichte kann sich wiederholen, aber sie muss es nicht. Und sie wird sich auch nicht wiederholen, wenn wir nicht die Nerven verlieren. Wir brauchen nur auf unseren Erfahrungsschatz und unsere Prinzipien zurückgreifen. Leicht dahingesagt, aber was heißt das?
- Die Volkshilfe hat immer gewusst, was es heißt, die Sorgen der kleinen Leute ernst zu nehmen. Weil Volkshilfe praktizierte Solidarität bedeutet, entstanden aus der Erkenntnis, dass es am wirksamsten ist, wenn sich die Menschen selber gemeinsam helfen. „Hilfe für das Volk – Hilfe durch das Volk“ hieß das in den 1950er-Jahren. Zuhören und Hinschauen, das sind alte sozialdemokratische Tugenden. Jeder und jede verdient die gleiche Wertschätzung und hat das Recht, dass seine Sicht der Probleme akzeptiert wird.
- Nicht die Organisation bestimmt, ob jemand ein Problem hat. Es ist nicht akzeptabel, wenn Hilfe sich danach orientiert, ob sie den gerade aktuellen politischen Kriterien entspricht. Es gibt keine politisch korrekten Probleme. So vorzugehen wäre unkorrekt und dumm. Gefährlich obendrein. Wir müssen die Menschen nehmen, wie sie sind, was denn sonst?
- Das heißt aber nicht, dass wir Ihnen nach dem Mund reden dürfen. Das ist genauso falsch und verantwortungslos wie besserwisserische Zurechtweisungen. Wenn ich jemanden helfen will, dann muss ich zur Wahrheit bereit sein. Ein guter Arzt belügt seinen Patienten nicht. Unangenehmes muss er vielmehr mit Respekt kommunizieren.
- Viele Menschen leiden darunter, dass niemand mehr ehrlich mit ihnen kommuniziert. Sie stört die schablonenhafte Oberflächlichkeit mit denen man ihnen gegenübertritt. Von den Wohlmeinenden werden sie oft mit Phrasen und leeren Worthülsen überflutet. Politisch korrekt zu sein heißt aber nicht jedes Wort auf die Waagschale zu legen oder die Rechtschreibfehler der politischen Gegner aufzustöbern. Politische Korrektheit setzt die Bereitschaft zur Selbstkritik voraus. W i r müssen uns fragen, warum uns die Menschen nicht mehr verstehen. Wenn wir die Menschen nicht mehr erreichen, dann liegt das an uns.
- Die Wohlfahrtsorganisationen müssen wieder zu Räumen des gegenseitigen Vertrauens werden, wo man sich ungeschätzt austauschen kann, wo sich die Menschen außerhalb der Meinungsblasen in denen sie normalerweise gefangen sind, begegnen können. So wie das einmal gewesen ist. Damals als die Volkshilfe und ihre Vorgängerorganisation die Societas entstanden sind. Etwas vereinnahmend, man kann auch sagen abschätzig, hat man das als sozialdemokratisches Vorfeld bezeichnet. Ohne dieses Vorfeld freilich wäre die Sozialdemokratie ein abgehobener Wahlverein gewesen.
- Ich will jetzt hier nicht ins Tagespolitische abgleiten. So viel sei aber gesagt: Ohne zivilgesellschaftliche Erdung und ohne sozialpolitische Echokammern wie die Volkshilfe gäbe es im Parlament auch keine ausreichende Unterstützung für den Sozialstaat. Die Sozialpartner sind auch unersetzlich. Aber ist es nicht bezeichnend für den Zustand dieser Republik, wenn die einen vom Ende der Sozialpartnerschaft daher schwafeln und die anderen den „NGO-Wahnsinn“ verteufeln.
Wir leben nicht in normalen Zeiten, es sind Zeiten des Umbruchs. Das birgt Gefahren aber auch Chancen. Eines geht nicht: abzuwarten, was auf uns zukommt. Also nicht, „wann der Herrgott net wü“ – wie man in dieser Stadt so gerne singt. Wir müssen bereit sein, die Dinge zu verändern, im Großen und im Kleinen. Ja und dafür gibt es auch ein Wiener Lied, eines das nicht nur Beppo Afritsch und Bruno Kreisky inspirierte: „Wir sind das Bauvolk der kommenden Welt… Wir sind die Zukunft und wir sind die Tat.“