War es zwar schon vorher abzusehen, dass die Balkan-Route zu einem Brennpunkt der Flüchtlingskrise wird, hatte das was zurzeit passiert kaum jemand erwartet: Tausende Menschen harren auf Europas Bahnhöfen aus. Auf den Bahnsteigen vom Westbahnhof und ungarischen Keleti worauf sich normalerweise Geschäftsverkehrende und Reisende tummeln, sitzen nun Familien aus Syrien mit ihren Kindern und warten auf die Weiterreise. Gleichzeitig geht auch das Sterben im Mittelmeer weiter – wie uns das Bild des ertrunkenen Jungen aus Kobane in aller Härte gezeigt hat. So gerechtfertigt die Empörung über die Zustände sind, Wut kann nicht die Antwort sein. Die politische Antwort kann nur eine Europäische sein. Wir brauchen eine gerechte Verteilung nach Quoten, Möglichkeiten zur Asylbeantragung in und um die Krisenregionen, Korridore zur sicheren Einreise und mehr Mittel für die Flüchtlingshilfe vor Ort. Es braucht heute keine Gipfel in einer Stadt wie Dublin, es würde genügen, wenn innerhalb des europäischen Gesetzgebungsprozesses neue Regeln für ein gemeinsames europäisches Asylsystem aufgestellt werden, die alle Länder in die Verantwortung nehmen. Europa hat die politischen Möglichkeiten, ein europäisches Asylsystem zu schaffen und finanzielle Hilfe für die Herkunftsländer zu leisten, bisher wurden diese Möglichkeiten aber nicht genutzt. Es ist an der Zeit, sich nicht weiter abzuschotten – sondern mehr Verantwortung für die Welt zu übernehmen, in Erscheinung zu treten und den Flüchtlingen das zu bieten, was sie von Europa erhoffen: Einen Empfang und ein Leben in Würde und Sicherheit. Während die Kinder in Budapest dort schlafen wo normalerweise Koffer liegen, wäre es für Europa höchste Zeit endlich aufzuwachen.
Am 04/04/2015 organisierte Joe Weidenholzer im Europäischen Parlament gemeinsam mit Alexander Hanff eine Diskussion zum Thema AdBlocking. Es sprachen die Experten Ben Williams, Roi Carthy, Plaise Vignon, Matthew Atkinson.
Das Video zur Disskussion.
15 Monate nach der Schlussabstimmung im EU-Parlament konnten sich EU-Mitgliedstaaten endlich einigen
SPÖ-Europaabgeordneter Josef Weidenholzer sagt zum heutigen Durchbruch der EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg: „15 Monate, nachdem das EU-Parlament bereits eine moderne Datenschutzverordnung für Europa verhandelt und abgestimmt hat, gibt es nun die lang erwartetet Zustimmung des Rates. Im Zeitalter von Facebook, Google und Smartphones ist eine Reform unumgänglich. Das Recht auf Löschen eigener Daten und auch die genaue Regelung, welche Daten an private Unternehmen übermittelt werden dürfen, sind nicht zuletzt seit dem NSA-Datenskandal immer wichtiger geworden und auf die gute Verhandlungsführung im EU-Parlament zurückzuführen.“
Jetzt können die Verhandlungen des Rates mit dem EU-Parlament abgeschlossen werden. Weidenholzer, der für sein Datenschutz-Engagement bereits eine Top-Platzierung auf lobbyplag.eu erhielt, sieht vor allem aufgrund der Diskussion um Sicherheit und Terrorismusbekämpfung einen klaren Datenschutzrahmen notwendiger denn je. „Wir brauchen die Fortschritte, um die Datenschutzregeln von 1995 endlich auf ein modernes Niveau zu bringen. Erstmals gibt es damit keinen Flickenteppich von 28 verschiedenen Regelungen, sondern ein einheitliches EU-Recht in Bezug auf Datenschutz für 507 Millionen Bürgerinnen und Bürger“, so Weidenholzer, Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres
TTIP-ResolutionRote Linien für die SPÖ-Delegation im Europäischen ParlamentEinschränkung der Befugnisse der Parlamente (regulatorische Kooperation):Bei der regulatorischen Kooperation handelt es sich um einen Mechanismus, der gemeinsame Regulierungen der EU und der USA zum Ziel hat. Hier ist zu befürchten, dass nicht nur Qualitätsstandards gesenkt, sondern auch demokratisch gewählte Gesetzgeber ausgehebelt und neue Gesetze im Sinne der BürgerInnen ver- oder behindert werden könnten. Ein derartiges Instrument lehnen wir ab.Liberalisierungsdruck (Positivliste statt Negativliste):Bislang war in Handelsabkommen üblich, eine so genannte Positivliste zu verwenden. Das bedeutet, dass nur jene Dienstleistungen liberalisiert werden dürfen, die ausdrücklich aufgelistet sind. Bei Negativlisten ist der Fall genau umgekehrt – alles was nicht aufgelistet wird, kann liberalisiert werden. Dies stellt jedoch eine Gefahr für künftige und/oder neue Dienstleistungen dar und würde höchstwahrscheinlich zu einem Qualitätsabfall, Lohn- und Sozialdumping sowie zu höheren Preisen führen.Private ISDS-Geheimdeals:Die privaten ISDS-Geheimdeals werden von uns SozialdemokratInnen vehement abgelehnt. Sollten unsere Änderungsanträge zum Investorenschutz (Ordentliche Gerichte, Öffentlichkeit, Berufungsinstanz, professionelle unabhängige RichterInnen) im Plenum nicht die nötige Mehrheit finden, können wir der Resolution am Ende nicht zustimmen.EP entscheidet über Parlamentsposition zu TTIP, nicht über Abkommen!Zur Erklärung sei auch noch angemerkt, dass bei der Abstimmung im Plenum nicht über das Handelsabkommen zwischen der EU und den US abgestimmt wird. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Resolution, die keinen bindenden Charakter hat, sondern die Position des Europäischen Parlaments zu den Verhandlungen darstellt. Die Kommission kann, muss sich aber nicht an das Ergebnis der abgestimmten Resolution im Plenum halten.Die SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament möchte an dieser Stelle nochmals betonen, dass sie der TTIP-Resolution am Mittwoch, den 10. Juni nicht zustimmen wird, sollten die oben genannten roten Linien überschritten werden.
Ein Hintergrundgespräch, über die Asylpolitik der EU, mit SPÖ-Europa-Abgeordnetem Josef Weidenholzer und Sylvia Einöder, für die Wochenzeitung „die Furche“.
Um den ganzen Artikel zu lesen, hier klicken: 1
Vor dem Hintergrund der wachsenden Flüchtlingsströme und menschlichen Tragödien übt SPÖ-EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer scharfe Kritik an den EU-AußenministerInnen. Sie hatten sich diese Woche für eine Abkehr vom 2005 beschlossenen EU-Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden, entschieden: „Die aktuelle Lage rund um das Mittelmeer zeigt doch ganz klar, dass die Situation in den Herkunftsländern der Flüchtlinge verbessert werden muss. Menschen fliehen vor Hunger und bitterer Armut. Jetzt vom 0,7-Prozent-Ziel abzurücken, ist absolut inakzeptabel“, sagt Weidenholzer, sozialdemokratischer Menschenrechtssprecher im EU-Parlament, am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
„Um die Fluchtursachen zu bekämpfen, braucht es eine entschiedene und ehrgeizige Entwicklungspolitik. Dazu müssen auch entsprechende Mittel gehören. Anstatt Geld in Abwehr und Rückführungsmaßnahmen zu investieren, müssen die humanitären Mittel in den Krisenregionen aufgestockt werden. Die EU muss an ihrem ursprünglichen Ziel festhalten. Gerade jetzt die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit zu kürzen, ist unverantwortlich“, so der SPÖ-EU-Abgeordnete.
Auch die einzelnen Mitgliedstaaten seien gefordert und müssten mehr Engagement zeigen. Derzeit erreichen nur Großbritannien, Schweden, Dänemark und Luxemburg das gesteckte Ziel. Weidenholzer fordert die EU-Außen- und EntwicklungsministerInnen entschieden auf, ihre Entscheidung zu überdenken und als neue Frist zur Erreichung des 0,7-Prozent-Ziels verbindlich das Jahr 2020 festzulegen.
Am 12. bis 18. Juni 2015 finden in der Hauptstadt Baku erstmals die Europaspiele statt. Die quasiolympischen Spiele, sollen ein Spiegel für Aserbaidschans Weltoffenheit und Modernität sein. Die aserbaidschanische Regierung stößt hier jedoch auf Wiederstand. Die Regierung wird beschuldigt, die Teilnehmer dieser Multisportspiele mit Kostendeckungen, die unüblich sind, zu umgarnen.
Die Medienkonzentration, welche die aserbaidschanische Regierung für positive PR benutzt, wurde von Journalisten und Aktivisten, als eine Möglichkeit erkannt, um auf den Angriff seitens der Regierung gegen Journalisten, Nachrichtendienste und Menschenrechtsorganisationen, aufmerksam zu machen.
Seit vergangenem Jahr flüchten die Journalisten aus Aserbaidschan, die sonst von den Behörden aufgrund falscher Anschuldigen eingesperrt und misshandelt werden. Während die Journalisten ungerechterweise im Gefängnis ihre Leben in den Mauern aushauchen, wird kaum etwas seitens der Regierung unternommen.
Jane Buchanan, stellvertretende Direktorin der Abteilung für Europa und Zentralasien der Human Rights Watch, fordert vergeblich die Freilassung der willkürlich inhaftierten Aktivisten und Journalisten in Aserbaidschan. Der Angriff der Behörden verletze hier „buchstäblich und sinngemäß die Prinzipien der Olympischen Charta, hinsichtlich Pressefreiheit und Menschenwürde“, laut Buchanan.
Leyla Yunus wurde am 30. Juli 2014, kurz nachdem sie den Boykott der Europaspiele forderte, inhaftiert, ihr Gatte Arif Yunus eine Woche später. Unter den unzähligen Gefangenen befinden sich auch Rasul Jafarov, der Gründer der NGO „Human Rights Club“, Enthüllungsjournalistin Khadija Ismayilova und Anwalt Intigam Aliyev. Andere wie Emin Huseynov, Menschenrechtsverteidiger, mussten aus Aserbaidschan fliehen.
Durch die unberechtigte Gefangennahme oder die Fluch ins Ausland, verfällt die freie Meinungsäußerung in Aserbaidschan in eine Starre.
Auf der offiziellen Homepage der Europaspiele wird Aserbaidschan als das Land der unzähligen Ressourcen beschrieben. Ein Land mit einer reichen alten Kultur und einer unvergleichbaren Gastfreundschaft. Auch sei Baku die Stadt großer Denker und ein Förderer von akademischer und kultureller Neugier. 2015 belegte Aserbaidschan stolz den 162. Platz in der „Rangliste der Pressefreiheit“. „Journalisten ohne Grenzen“ beschreiben Aserbaidschan liebevoll als „Europas größtes Gefängnis für Nachrichtenanbieter“.
The extremist group Islamic State („ISIS“) has carried out systematic rape and other sexual violence against Yezidi women and girls in northern Iraq.
SPEAKERS:
Ala Talabani (born in 1966) is Member of the Iraqi Council of Representatives. She is member of the Patriotic Union of Kurdistan (PUK) which she joined in 1986. Being an activist and advocate for human rights and civil society Ms. Talabani co-founded Women for a Free Iraq and the Iraqi Women’s High Council. Her opposition to the Baath regime forced her to exile from Iraq several times. In 2005 she became Member of the first Iraqi Parliament and was re-elected in 2010 and 2014. She has been amongst others Chairwoman of the Civil Society Institutions Committee and Member of the Foreign Affairs Committee. Ms. Talabani is currently the head of the PUK’s bloc in the Iraqi Council of Representatives.
Hisham Al-Hashimi (born in 1973) is a researcher specialized in extremist movements such as Al-Qaeda and the Islamic State/ Daesh. He is author of the book “The world of Daesh”. Being a fellow member of the Alnahrain Centre for Strategic Studies Mr. Al-Hashimi was a member of the Scientific Committee of the Baghdad Conference on combating terrorism in 2014. He also works as a security consultant for the Centre for Defending Freedom of Journalists as well as the Iraqi Syndicate of Journalists.