Der Europaabgeordnete der SPÖ: „Gerade jetzt dürfen die Menschenrechte im Iran nicht vergessen werden“ – IGFM beklagt „alltägliche Menschenrechtsverletzungen im Iran“

Mahvash Sabet (*1953) gehört dem siebenköpfigen Bahai-Führungsgremium an, das 2008 verhaftet wurde.


Mit der Übernahme der Patenschaft für das Mitglied der inhaftierten Bahai-Führung Mahvash Sabet setzt der Europaabgeordnete der SPÖ, Josef Weidenholzer, ein Zeichen für Menschenrechte. „Im Iran gibt es sehr viele mutige Frauen. Die Zukunft des Iran hängt davon ab, ob ihre Stimmen gehört werden“, so Weidenholzer. Laut der IGFM, hat sich die Situation im Iran für religiöse Minderheiten nach der gefälschten Wiederwahl Mahmoud Ahmadinedschads am 12. Juni 2009 dramatisch verschärft. Täglich würden viele Gläubige diskriminiert, misshandelt, gefangengenommen – viele würden zudem zum Tode verurteilt.
Mahvash Sabet (*1953) gehört dem siebenköpfigen Bahai-Führungsgremium an, das 2008 verhaftet wurde. Frau Sabet befindet sich seit Anfang März 2008 in Haft. Im August 2010 wurden alle Mitglieder der Führungsgruppe vom Richter Moghiseh von der 28. Abteilung des Revolutionsgerichts zu 20 Jahren Haft wegen „Spionage für Israel“, „Blasphemie“ und „Propaganda gegen das Regime“ verurteilt.
Nach Haftzeiten in den für Folter berüchtigten Gefängnissen Gohardasht/Provinz Alborz und Gharchak/Provinz Teheran wurde Frau Sabet im Mai 2011 in das Teheraner Evin-Gefängnis verlegt, wo ebenfalls chronische Überbelegung, Folter und Verweigerung medizinischer Hilfe herrschen.
Mit über 300.000 Angehörigen ist die Bahai-Gemeinde im Iran die größte religiöse Minderheit des Landes. Seit Gründung der Islamischen Republik im Jahre 1979 ist sie Zielobjekt rigoroser Verfolgung.
Josef Weidenholzer würdigt Mahvash Sabet als eine mutige Kämpferin. Weidenholzer ist zudem zutiefst bestürzt darüber, dass „Menschen für ihre Überzeugung unter unmenschlichen Haftbedingungen festgehalten werden“. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, „die Verletzung rechtsstaatlicher Prinzipien zu beenden und die Verfolgung von Menschen wegen ihrer religiösen und politischen Orientierung zu unterlassen.“
Im Rahmen des IGFM-Patenschaftsprogramms engagieren sich prominente Politiker für politische Gefangene im Iran. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin betont: „Mahvash Sabet ist leider nur ein Fall unter vielen – es gibt Hunderte wenn nicht gar Tausende von Personen in der Islamischen Republik Iran, die aufgrund ihrer Religion in Haft sitzen. Viele von ihnen werden unter unmenschlichen Bedingungen gehalten – nicht selten schlimmer als Tiere. Massive physische und psychische Gewalt ist in iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Eine politische Patenschaft wie sie Josef Weidenholzer übernommen hat, gibt den vom Regime Verfolgten internationale Aufmerksamkeit und damit Schutz“. Bisher unterstützen über sechzig europäische Politikerinnen und Politiker dieses Programm der IGFM.