Auch ein Jahr nach der Brexit-Abstimmung bleibt der Austritt Großbritanniens ein Fehler
„Der 23. Juni 2016 war ein trauriger und schmerzhafter Tag. Heute vor einem Jahr stimmte eine knappe Mehrheit in einem Referendum für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Nach einer beispiellosen Fakenews-Kampagne ließ sich eine Mehrheit überzeugen, dass Großbritannien von einem Austritt profitieren würde. Heute, ein Jahr später, sind die Lügen der Brexit-Befürworter längst wie Seifenblasen geplatzt. Doch der Brexit bleibt eine traurige Tatsache“, sagt Josef Weidenhozler, der für die Brexit-Verhandlungen zuständige Vizepräsident der SozialdemokratInnen im Europäischen Parlament.
„Der Brexit bleibt ein Fehler. Er ist schlecht für Europa, er ist besonders schlecht für Großbritannien und er gefährdet den Friedensprozess in Nordirland, indem er Grenzen wieder errichtet, wo man diese längst überwunden glaubte. Er hat uns allen gezeigt, wie viel Schaden verantwortungslose nationalistische Politik anrichten kann“, sagt Weidenholzer und ergänzt: „Nach fast einem Jahr haben diese Woche endlich die Brexit-Gespräche begonnen. Für mich ist klar, dass es bei den Verhandlungen nicht darum geht, die BritInnen zu bestrafen. Wir wollen diese schmerzhafte Scheidung so gut wie möglich absolvieren. Mit den klaren Leitlinien, dass es keine Schlechterstellung für UnionsbürgerInnen in Großbritannien geben darf und dass wir alles tun müssen, um den Frieden in Nordirland zu bewahren. Ich hoffe auch, dass die britische Seite konstruktiv verhandeln wird. Es wäre sehr zu wünschen, dass über das Ergebnis dann das britische Parlament abstimmen kann. Klar ist schon jetzt, egal, wie die Verhandlungen ausgehen, Großbritannien wird am Ende ärmer sein als davor. Wir können nur hoffen, dass verantwortungsvolle PolitikerInnen am Ende vielleicht nochmals die Frage stellen, ob die britische Bevölkerung diesen Austritt wirklich will“, sagt Weidenholzer.