In Syrien und Irak wurden mindestens 72 Massengräber der Terrororganisation IS/Daesh entdeckt. Das ergeben die veröffentlichten Recherchen der Nachrichtenagentur AP. Besonders viele, rund 40 Massengräber, befinden sich in der Region Sinjar, dem Jesidengebiet im Nordirak, welches im August 2014 von ISIS/Daesh überfallen wurde. „Ich habe bei meinem Besuch in der Sinjar-Region im Juni selbst eines der Massengräber gesehen. Das Grab war nur provisorisch abgesichert. Die Gebeine und Knochen lagen freistehend herum, sind Hunden und der Witterung ausgesetzt. Je länger wir warten, desto weniger wird von den Gräbern und von den Beweisen übrig sein“, schildert Josef Weidenholzer, SPÖ-EU-Abgeordneter und S&D-Vizepräsident. ****
“Es ist wichtig, EU-Unterstützung für die Sicherung und Exhuminierung der Gräber bereitzustellen. Es handelt sich schließlich um wichtige Beweise, welche die Taten von IS/Daesh belegen und den Angehörigen wichtige Informationen geben. Die Aufarbeitung ist auch die Basis für die Befreiung und den Wiederaufbau in der Region. Erst, wenn die Täter bestraft sind und die Geschichte aufgearbeitet ist, wird Versöhnung und Leben in der Region möglich sein”, so der für Menschenrechtsfragen zuständige Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion (S&D) im Europaparlament. „Es liegt auch an uns, dass die Menschen zurückkehren können und in den Herkunftsregionen wieder eine Zukunft haben. Europa hat selbst ein großes Interesse an Stabilität in der Region und sollte sich nicht zuletzt deshalb für den Aufbau demokratischer Strukturen und einer unabhängigen Justiz in der Region einsetzen“, so Josef Weidenholzer.