EU-Abgeordneter fordert EU-Strategie zur Armutsbekämpfung
„Immer mehr Menschen leiden unter Armut in Europa. Die wachsende Ungleichheit zerstört das Vertrauen in die Demokratie. Armut ist ein Skandal“, sagt EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer anlässlich des heutigen Tages gegen Armut. ****
Wer arm ist, kann sich grundlegende Bedürfnisse nicht erfüllen. Von Armut betroffene Menschen haben eine viel geringere Lebenswerwartung und Armut wird vererbt. Der EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer fordert verstärkte Bemühungen auf nationaler und europäischer Ebene, denn ein Leben frei von Armut ist ein Menschenrecht. Weidenholzer war 20 Jahre lang Präsident der Volkshilfe und kennt die Lage gut. „Es ist bedrückend, dass in der EU mehr als 80 Millionen Menschen armutsgefährdet sind. 39 Millionen Menschen sind nur teilzeitbeschäftigt und 18 Millionen leben als sogenannte ‚working poor‘. Die Strategie Europa 2020 und ihre Ziele zur Armutsverringerung sind lobenswert, aber wird sie mehr Erfolg haben als die vorangegangenen, wenn in den Mitgliedstaaten bei Wachstum und Sozialausgaben gespart wird?“, so Weidenholzer. Fast zehn Prozent aller EuropäerInnen leben in Verhältnissen, in denen sie sich keine Waschmaschine, kein Auto, Telefon oder Heizmaterial leisten können.
„Die Sparpolitik der vergangenen Jahre hat uns nur tiefer in die Krise geführt. Wir brauchen Investitionen in den Sozialstaat und in soziale Dienstleistungen. Wir brauchen die Wende hin zu einer starken Wirtschaft und hin zu zielgerichteten Investitionen. Wir brauchen ehrgeizige Ziele, um Armut zu bekämpfen. Dazu gehören für mich starke Sozialstandards, eine Begrenzung von Managergehälter und eine gerechte Besteuuerung von Vermögen“, sagt Weidenholzer.