S&D-Vizepräsident Weidenholzer verurteilt Angriffe in der Region Sinjar
Heute Nacht haben türkische Bombardierungen auf Bara in der Region Sinjar im Nordirak stattgefunden. Der SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer zeigt sich schockiert und verurteilt diese Angriffe aufs Schärfste. „Die Türkei greift mit den Jesiden jene Bevölkerungsgruppe an, die schon 2014 zum Opfer des Genozids des IS wurde. Das ist ein Angriff auf die Souveränität des Irak“, stellt Josef Weidenholzer klar. Eine Eskalation müsse unter allen Umständen verhindert werden.
Bis zu 15 Luftschläge soll die türkische Luftwaffe nach Augenzeugen aus Sinjar heute Nacht durchgeführt haben. Die Luftangriffe erfolgten in der Nähe mehrerer Flüchtlingslager, in denen sich seit August 2014 tausende jesidische Flüchtlinge aufhalten, die vor den IS-Angriffen auf den Berg Sinjar geflohen sind. „Wenn sich die Türkei zum jetzigen Zeitpunkt mit diesem Angriff in die Konflikte einmischt, deutet es darauf hin, dass es nicht unbedingt um den Irak geht. Es drängt sich der Verdacht auf, dass von internen Konflikten rund um das Verfassungsreferendum abgelenkt werden soll“, so der SPÖ-EU-Abgeordnete Weidenholzer.
Für Sinjar bräuchte es dringend internationalen Schutz und eine regionale Selbstverwaltung. Prioritär wäre derzeit die internationale Garantie für die Sicherheit in der Region: „Die Türkei produziert gerade neue Flüchtlinge und dabei sollte sie Europa nicht auch noch unterstützen“, erklärt der Vizepräsident der SozialdemokratInnen im EU-Parlament und ergänzt: „Niemand wird dorthin zurückkehren können, wenn die Region bombardiert wird. Auch für Europa wäre eine internationale Präsenz und Sicherheitsgarantie angesichts der anhaltenden Fluchtbewegungen aus der Region zentral.“